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Emarket, ein Onlinemagazin für Werbeprofis, berichtete im Juni 2008 unter dem Aufmacher „Immer mehr Kaufentscheidungen via Internet“, dass inzwischen das Internet mehr Kaufentscheidungen beeinflußt als jedes andere Medium zeigt die neue Studie.
Die Deutschen verbringen immer mehr Zeit im Netz: Im Schnitt widmet sich jeder Erwachsene täglich 58 Minuten (2007: 54 Minuten) dem Internet. Das ist das Ergebnis der ARD/ZDF-Onlinestudie 2008. Parallel zur Zunahme der Internetnutzung bleibt der Fernseh- und Hörfunkkonsum im 1. Halbjahr dieses Jahres mit 225 Minuten (1. Halbjahr 2007: 225 Minuten; GfK) täglich auf hohem Niveau stabil. Das heißt: Der Medienkonsum steigt weiter an, das Internet ist auf Platz drei der tagesaktuellen Medien fest etabliert.
Ein anderes Bild zeichnet sich bei den 14- bis 19-Jährigen ab: Mit 120 Minuten täglich verbringen sie mehr Zeit im Netz als mit Fernsehen (100 Minuten) oder Radio hören (97 Minuten). Besonders attraktiv für Jugendliche sind multimediale Anwendungen und hier vor allem Videos im Netz: 92 Prozent der Jugendlichen rufen Videos ab und schauen live oder zeitversetzt Fernsehsendungen im Netz. Auch in der Gesamtheit der Internet-Anwender ist das Interesse an Bewegtbildern deutlich angestiegen: von 45 Prozent in 2007 auf 55 Prozent in diesem Jahr.
Trotz zunehmender Attraktivität von multimedialen Anwendungen dient das Internet der Mehrheit laut Studie weiterhin vor allem der Informationsbeschaffung. Für 62 Prozent aller Internetnutzer steht der Info-Abruf an erster Stelle, 19 Prozent wollen sich im Netz am liebsten unterhalten.
Innerhalb der bundesweiten Repräsentativstudie wurden im März/April 2008 genau 1802 Erwachsene in Deutschland befragt.
Quelle: Onlinestudie ARD/ZDF 2008
Die Tageszeitungen in Deutschland werden nach Schätzungen von Wissenschaftlern bis zum Jahr 2018 rund 30 Prozent ihrer Leser an das Internet verloren haben. Zugleich werde das World Wide Web bis dahin mindestens über so viele Werbeeinnahmen verfügen wie die Printmedien, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Trendstudie der Forscher Lothar Rolke und Johanna Höhn von der Fachhochschule Mainz. Das World Wide Web werde sich als kombinierter Informations-, Unterhaltungs- und Einkaufsführer in den Generationen bis 60 Jahre durchsetzen.
Die Forscher hatten neben der Zweitauswertung bereits vorliegender Studien insgesamt 600 Personen der Altersgruppen 15 bis 19 Jahre, 20 bis 25 Jahre sowie 35 bis 50 Jahre befragt. „Besonders erstaunt hat uns zum einen die Selbstverständlichkeit, mit der die jüngere Generation die verschiedenen Online-Angebote nutzt, und zum anderen die Geschwindigkeit, mit der die 35- bis 50-Jährigen gelernt haben, die neuen Informations-und Kommunikationsmöglichkeiten zu gebrauchen“, erklärte Rolke. Insofern würden sich die Online-Angebote schneller durchsetzen und weiterentwickeln, als die meisten Experten erwarteten.
Internet benötigt andere Medien als „Begleiter“
Um sich ganz allgemein zu informieren, nutzen die Befragten laut Rolke im Durchschnitt die Online-Angebote drei Mal so häufig wie Fernsehen, Tages- und Publikumsmedien zusammen. Zudem fühlten sich alle Altersgruppen durch das Internet gut informiert. Dessen hohe Attraktivität liege darin, dass es qualifizierte Informations-, Unterhaltungs- und Einkaufmöglichkeiten an einem Ort anbiete: „In wenigen Klicks ist jeder User von der Informationssuche in den Entertainment-Bereich oder zurück gewechselt.“
Unschlagbar sei inzwischen das Internet beim Produktkauf. Mehr als 70 Prozent der Befragten nutzten es, um vorab Produktinfos zu recherchieren und Produkte zu vergleichen, berichtete der Professor für Betriebswirtschaftslehre und Unternehmenskommunikation. Das Internet sei inzwischen die wichtigste Informationsquelle vor dem Kauf - wichtiger als Freunde und Familie, Tageszeitungen oder Fachzeitschriften.
Allerdings benötige das sich ständig weiter entwickelnde Internet die anderen Medien als Begleiter. Zeitungen und Zeitschriften, Hörfunk und Fernsehen müssten noch stärker kooperieren, neue Geschäftsmodelle entwickeln und ihre Leser, Zuschauer und Hörer in der Webgesellschaft unterstützen, forderte Rolke. „Es mag paradox klingen, aber weil das Internet ein so großer gesellschaftlicher Veränderer ist und vorläufig bleiben wird, müssen die traditionellen Medien zu Begleitern für die Menschen werden: Ihnen Orientierung geben, Lernhilfen anbieten und ihnen zeigen, wie sie an die Benefits im Internet kommen können.“ Zugespitzt bedeute dies: Zeitungsleser müssten mehr vom Internet profitieren als Nicht-Zeitungsleser.
Quelle: Eine Studie der FH Mainz